Feuerspaß

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Live-Bild 18.12.16

Samstag, 26. November 2016

Welcher Grill soll´s denn sein?

Die bewusste Auswahl des für Euch passenden Grills kann gar nicht gründlich genug getroffen werden. Es gibt viele in Frage kommende Modelle, welche Eure individuellen Anforderungen mal mehr und mal weniger erfüllen werden. Die Entscheidung zur Grillanlage hat in den meisten Bundesländern auch eine Konsequenz hinsichtlich der Baugenehmigung. Doch dazu später mehr.

Für die Auswahl des richtigen Grill empfehle ich folgende Kriterien:

  • Baugenehmigung ja oder nein
  • Grillen im Sitzen oder stehen
  • Größe des Grills (Gruppengröße mehr als 5 Personen)
  • Grillen oder "Grill & Kochen"

BAUGENEHMIGUNG JA oder NEIN
Für Grillkotas mit maximal 10m² Grundfläche wird in den meisten Bundesländern keine Baugenehnigung benötigt. Sowohl der umbaute Raum als auch der Umfang gelten meist als genehmigungsfrei. Selbstverständlich solltet Ihr Euch dazu aber im Detail vor Ort erkundigen. Aber sobald in ein Gartenhaus (als solches werden Grill-Kotas betrachtet) eine feste Feueranlage eingebaut wird, muss in der Regel eine Baugenehmigung beantragt werden. Je nach Bundeland ist dann sogar ein erhöhter Grenzabstand von bis zu 5 Metern einzuhalten. Findige Verkäufer erzählen gerne, dass man den Grill ja durchaus zu zweit aus der Kota tragen könnte, was grundsätzlich stimmt wenn der Grill nicht am Boden befestigt ist. Aber sobald Ihr einen Rauchhut mit Abzugsrohr einbaut, wird das Bauamt dieser Argumentation nicht mehr folgen. Der Hauptzweck der Grill Kota ist dann leicht erkennbar 😄

Neben dem eigentlichen Grillen über Holzkohle oder Holzglut besteht für mich ein wesentlicher Reiz der Kota darin, gemütlichen am offenen Feuer zu sitzen, Flammlachs zu zubereiten oder auch einmal Stockbrot zu rösten. Und dabei entsteht leider auch sehr viel Rauch. In Finnland lässt man diesen einfach durch die Klappe in der Spitze entweichen. Wenn das für Euch ebenfalls ok ist, wäre der Grill immer noch als mobil zu bezeichnen. Für uns kam dies jedoch nicht in Frage, weil die Grill-Kota dann von Innen wie eine Räucherhöhle aussieht und eine russige Decke nicht gerade einladend wirkt.


GRILLEN IM SITZEN ODER STEHEN

Als "Standard" liefert Timapuu das Modell M6 bzw. M8 des Herstellers POLAR METALLI aus. Das Modell eignet sich gut zum grillen, es ist jedoch sehr niedrig. Wenn man keinen Rauchhut oder Rauchrohre installieren möchte, stellt die Höhe kein Problem dar. Ganz im Gegenteil, denn die niedrige Bauform erlaubt das Grillen im Sitzen, was man auf den Bildern des Herstellers sehr schön erkennen kann. Hierzu muss man wissen, dass Grillkotas in Finnland in der Regel ohne Rauchhut bzw. Rauchrohre betrieben werden.

Damit der Rauchhut möglichst viel Rauch einfangen kann, kann er nicht beliebig hoch über dem Grill befestigt werden. Es empfiehlt sich eine Höhe von 60-80cm oberhalb der Grillkante. Bei den niedrigen Standard Kota Modellen hat dies zur Folge, dass die Gäste anstatt ins Gesicht des Gegenüber auf den Rauchhut schauen, was nicht sonderlich zur Gemütlichkeit beiträgt. Um dies zu veranschaulichen habe ich bei einem höheren Modelle Sitz- und Blickmaße eingefügt. Ich denke es wird deutlich, was ich damit meine.


 Die "Aufgenhöhe" bezieht auf die Höhe einer 180cm grossen Person im Sitzen. Für mich war der ungehinderte Blick untereinander der entscheidende Grund für den höheren Grill, was in Konsequenz bedeutet, dass im Stehen gegrillt werden muss.



GRÖSSE DES GRILLS

Wirklich ärgerlich ist die Größe des mitgelieferten Grillrostes (47cm). Das ist in Anbetracht der zur Verfügung stehenden Breite des 80er Tundra Grill klein und auch objektiv bei mehr als 5 Personen sehr knapp bemessen. Optional steht ein 57er Grillrost zur Verfügung, welchen ich aber immer noch als nicht ausreichend empfinde, wenn man die Kota mit >10 Personen nutzen möchte.Spätestens jetzt gibt es ein Problem mit dem Tundra Grill, weil es für diesen keinen größeren Rost gibt. Alternativ steht dann die BBQ Variante zur Verfügung, welche aber im Grundpreis einiges teurer ist und mehr eine Grillküche (dazu später mehr) als einen Grill darstellt.

Als Lösung habe ich mir einen Grillrost auf Mass anfertigen lassen, welcher die volle Breite des Tundra-Grills ausschöpft. Achtung !!! Bei der Anfertigung unbedingt das Mass Stützen beachten, weil diese in die Grillfläche hineinragen und der Rost sonst nicht passt.



Er hat vier Griffe um ihn auch im heissen Zustand enfernen zu können. In der Mitte habe ich eine Aussparung vorsehen lassen um entweder einen Gussrost für das Branding einzulegen oder einen der interessanten Weber® Einsätze des GOURMET BBQ SYSTEMS nutzen zu können. Der Rost hat sich bereits bewährt und bei Interesse sende ich Euch gerne meine Maß-Skizze
für die Anfertigung zu. Hier noch zwei Bilder zur besseren Ansicht, eines mit eingesetztem Gussrost.




Rückblickend betrachtet hätte ich mch vielleich doch besser die 100er Varianren des hohen Tundra Grill entschieden. Der Platz zwischen Bank (wir haben die Bankverbreiterung eingebaut) und Grill ist dafür ok bemessen. Ohne Banverbreiterung (Schlafbänke) ist definitiv mehr als genug Platz für den bereiteren Grill vorhanden.


GRILLEN oder "GRILLEN & KOCHEN"


In Skandinavien werden die bei uns als Kota-Grill bekannten Grills als Grillküche bezeichnet, was den Unterschied der zur verfügung stehenden Optionen sehr gut beschreibt. Diese Grillküchen werden in der Regel im Freien aufgestellt. Je nach Geschmack mit oder ohne Unterstand. Man arbeitet daran im Stehen und kann auf mehreren Ebenen gleichezeitig Grillen und Kochen. So lassen sich z.B. parallel zum Grillen Sossen erhitzen, Beilagen in der Pfanne oder im Topf zubereiten, das Wasser für den Kaffee/Tee vorbereiten und soweiter.

Wenn Ihr also definitiv nicht nur grillen möchtet, rate ich zur sorgfältigen Auswahl des Wunschmodells. Der Unterschied liegt im Komfort (Verstellbarkeit der Ebenen) und der Vielfalt des Zubehörs (Spiesse, Töpfe, Räucherbehälter, Pfannen...)



Abschließend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es mir bisher trotz vieler Versuche nicht gelungen ist, vollkommen "rauchfrei" ein offnes Feuer zu entzünden. Legt entsprechende Zusagen des Verkäufer also nicht auf die Goldwaage. Gerade beim An- und Abbrennen weht ab und zu mal eine Rauchwolke unter dem Hut in die Hütte. Das ist aus meiner Sicht auch kein Problem, weil es sich sehr in Grenzen hält und es in der Kota definitv keinen Dunst gibt. Mehr als 95% des Rauches wird super abgeführt. Ohne Rauchhut wollte ich die Kota aber auf keinen Fall betreiben. Ansonsten müsste ich öfters auf meine bessere Hälfte verzichten 😃 Zieht aber bloss nicht die Sonntags-Klamotten in der Hütte an. Ein bischen soll und darf es ja auch nach Feuer riechen.




Schlagworte: Nordische Grill-Kota Finnische Kota Skandinavische Grillkota